LEE KIT
HIS GAZE HAS TURNED INTO DISDAIN FOR THOSE WHO ARE WELL-INTENTIONED YET INCAPABLE. (A QUIET DAY)

25. Januar – 15. Juni 2025

Eröffnung: Freitag, 24. Januar 2025, 19 Uhr
Kindervernissage: Freitag, 24. Januar 2025, 17.30–19 Uhr

Lee Kit, der 1978 in Hongkong geboren wurde und heute in Taiwan lebt, erlangte zu Beginn der 2000er Jahre mit Malereien Bekanntheit, die nicht nur Kunstobjekte, sondern auch Gebrauchsgegenstände sind. Er bemalte u. a. Textilien mit Streifen und Schachbrettmustern, um diese im häuslichen Umfeld temporär als Gardinen und Tischtücher sowie im Außenraum als Picknickdecken oder Banner zu nutzen. Dabei manifestiert sich gerade in der letztgenannten Verwendungsform, im Kontext der Protestbewegungen Hongkongs, ein dezidiert politisches Moment, das als wichtiger Wesenszug seines Schaffens gilt. Als weiteres zentrales Merkmal kann die Aufhebung von Gattungsgrenzen angesehen werden, die schon in den frühen Formulierungen Lees zur merklichen Entfaltung gelangt und die sich in seinen Ausstellungen bis heute stetig potenziert. So lässt er in Präsentationen seine Malereien, Skulpturen, Filme, Fotografie, Musik und Sprache zu einer untrennbaren Einheit verschmelzen. Das Resultat sind intensive, immersive Bild-, Gedanken- und Erfahrungsräume, die von einer zarten Poesie genauso durchdrungen sind wie von dem Bestreben, eine soziale Utopie zu proklamieren. Das Fridericianum präsentiert die erste Einzelausstellung von Lee in Deutschland – ein begehbares Gesamtkunstwerk.

Lees Biografie umfasst institutionelle Ausstellungen in Asien, Europa und Amerika. So vertrat er 2013 Hongkong auf der Biennale in Venedig und präsentierte Einzelausstellungen u. a. im Walker Art Center in Minneapolis (2016), im Stedelijk Museum voor Actuele Kunst in Ghent (2016), im Hara Museum of Contemporary Art in Tokyo (2018), im West Den Haag (2021) sowie im Hong-gah Museum in Taipei (2023). Zudem war Lee an Gruppenausstellungen wie Forms of the Shadow in der Secession in Wien (2024), Carnivalesca – What painting might be im Kunstverein Hamburg (2021), der 15. Biennale von Lyon (2019), der Kathmandu Triennale (2017), The Great Ephemeral im New Museum in New York (2015) oder der Sharjah Biennial (2015) beteiligt.

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