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MARISA MERZ

30. August 2025 – 18. Januar 2026

Eröffnung: Freitag, 29. August 2025

Marisa Merz, geboren 1928 in Turin und ebendort 2019 verstorben, gilt heute als eine der zentralen Vertreter*innen der Arte Povera und eine der wichtigsten Künstler*innen des 20. und 21. Jahrhunderts. Dennoch ist ihr herausragendes Schaffen einer breiteren Öffentlichkeit immer noch weitestgehend unbekannt, was auf persönliche Entscheidungen sowie auf ihr Naturell zurückzuführen ist. Als Autodidaktin erarbeitete Merz ihr Werk während der 1960er Jahre zunächst ohne größere Sichtbarkeit in ihrem häuslichen Kontext, den sie in ein Atelier transformierte. Sie nutzte einfache Materialien wie Ton, Holz, natürliche Fasern, Wachs oder Aluminium, um daraus Skulpturen und Installationen zu fertigen. Zudem realisierte sie auf Papier, Leinwand, Holz und Faserplatte Zeichnungen und Malereien, die einen weiteren wesentlichen Bestandteil ihrer Praxis bilden. Unabhängig von dem jeweiligen Medium zeugen die Arbeiten von einem Interesse am poetischen Potenzial von Material, am Körper und dessen Begrenzungen, an Weiblichkeit, am Verhältnis zwischen Privatem und Öffentlichem sowie an philosophischen Dimensionen. Dabei zeichnen sich ihre mannigfaltigen Werke durch einen lyrischen Gehalt ebenso aus wie durch eine stille, unaufdringliche Kraft. Aufgrund dieser Wesenszüge hat sie innerhalb der Arte-Povera-Bewegung eine ganz eigene Stellung inne und gilt für Generationen jüngerer Künstler*innen als wegweisendes Vorbild.

Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit dem LaM – Lille Métropole Musée d’Art Moderne, d’Art Contemporain et d’Art Brut, dem Kunstmuseum Bern und im Austausch mit der Fondazione Merz in Turin realisiert.