Donnerstag, 3.10.2024, 17 – 18 Uhr
Einmal im Monat lädt Kunstvermittler und Gestalter Roland Knieg zu einem Rundgang mit Fokus auf die Interventionen im Fridericianum ein. Im Rahmen der Serie Interventionen entwickeln Künstler*innen für das Fridericianum ortsspezifische Werke, durch die – jenseits der regulären Ausstellungsflächen – die bislang nicht genutzten Zwischenbereiche und Verkehrsflächen des Gebäudes eine Aktivierung, Akzentuierung oder Transformation erfahren. Bei diesen Setzungen handelt es sich um Wandmalereien, Außenskulpturen und Klanginstallationen, die über einen längeren Zeitraum oder sogar dauerhaft am Haus bleiben. Im Oktober widmet sich der Kunstvermittler Roland Knieg den Espresso- und Cappuccinotassen, die die deutsche Künstlerin Rosemarie Trockel (*1952) eigens für das Fridericianum entworfen hat. Trockels vielschichtige und experimentelle Arbeiten reichen oft über den Ausstellungsraum hinaus in den privaten und öffentlichen Raum. Die Tassen mit den Schriftzügen no Rules und Victoria wecken vielfältige Bezugsfelder: Geht es um die grenzenlose Kunst? Um Ausbeutung im Kaffeeanbau? Um Siege und Verluste? Oder feministische Stereotype, die endlich über Bord geworden werden sollen?
Rosemarie Trockel, 1952 in Schwerte geboren, bespielte 1999 als erste Künstlerin den Deutschen Pavillon auf der Biennale di Venezia. Zwei Jahre zuvor präsentierte sie auf der documenta 10 zusammen mit dem Künstler Carsten Höller das Haus für Schweine und Menschen. Trockel beschäftigt sich in ihrem Werk seit den 1980er Jahren mit gesellschaftspolitischen Themen und reflektiert patriarchale Strukturen des Kunstsystems. Sie arbeitet mit einer Vielzahl von Medien und Gattungen, die von Objekten, Collagen, Zeichnungen bis hin zu Videos, Fotografien, Keramiken und Strickarbeiten reichen.
Teilnahmegebühr: 3 Euro.
Für die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist keine Anmeldung erforderlich.