Donnerstag, 18.11.2021, 18.30 – 20 Uhr
Einführung: Julia Schleis, Kuratorin Fridericianum
Screening: Qu’un sang impur (2019) und Fireflies (lucciole) (2021)
Im Anschluss: Gespräch mit der Künstlerin (in englischer Sprache)
In ihren Filmen und Skulpturen, die sie oftmals zu begehbaren Installationen verbindet, greift Pauline Curnier Jardin auf Elemente des Theaters, des Kinos aber auch des Dokumentarfilms zurück. Wiederkehrende Themen sind dabei Geschlechterrollen und Sexualität sowie deren Darstellung und Konstruktion in sozialen Gefügen wie auch christlichen Strukturen. Sie prägen ebenfalls die Filme, die für das DokfestForum ausgewählt wurden: In Qu’un Sang Impur („Ausgeblutet“, 2019), einer Hommage an Jean Genets Un Chant d’Amour (1950), feiern Frauen nach der Menopause ihre erotische Kraft. Fireflies (lucciole) (2021), ihre jüngste filmische Arbeit, ist in Zusammenarbeit mit der Feel Good Cooperative entstanden, einer römischen Genossenschaft, die von der Künstlerin mitinitiiert wurde, um Sexarbeiterinnen während des ersten Lockdowns in der Pandemie finanziell zu unterstützen.
Von 2017 bis 2018 war Curnier Jardin (geb. 1980 in Marseille, lebt in Berlin und Rom) Gastprofessorin an der Kunsthochschule Kassel. Im Jahr 2017 nahm sie an der 57. Biennale di Venezia teil. 2020 wurde ihr Werk mit dem Villa-Romana-Preis und 2019 mit dem Preis der Nationalgalerie ausgezeichnet.