Photo Credit

DokfestForum – Pallavi Paul: The Blind Rabbit

Donnerstag, 16.11.2023, 18.30 – 20 Uhr

Angestoßen durch die brutale Tötung George Floyds und anderer drehte Pallavi Paul den Film The Blind Rabbit (2021, 43 Min.), der die Geschichte von systemischem Machtmissbrauch und Polizeigewalt seit den 1970er Jahren in ihrem Heimatland Indien untersucht. Mit allegorischen Mitteln werden dabei verschiedene historische Ereignisse – der von Premierministerin Indira Gandhi ausgerufene Ausnahmezustand von 1975 bis 1977, die Anti-Sikh-Unruhen von 1984 und der Polizeiangriff auf Studierende der Jamia Millia Islamia 2019 – miteinander verwoben. Die fiktionale Erzählung ergänzt dabei fehlende historische Quellen und trägt der Komplexität multipler Wahrheiten Rechnung.
Pallavi Pauls künstlerische Praxis, die neben Film auch Installation, Text, Fotografie und Performance umfasst, basiert auf ihrer wissenschaftlichen Arbeit – sie promovierte in Filmwissenschaften an der Jawaharlal Nehru University in Neu-Delhi.

Pallavi Paul (*1987 in Neu-Delhi, lebt und arbeitet in Neu-Delhi und Berlin) arbeitet als Künstlerin wie auch als Wissenschaftlerin (Ph.D. der School of Arts and Aesthetics an der Jawaharlal Nehru University in Neu-Delhi). Ihre Arbeiten wurden u. a. in der Berlinischen Galerie (2022, 2023), dem Berlinale Forum Expanded (2022), bei SAVVY Contemporary in Berlin (2019, 2022), dem Colomboscope interdisciplinary arts festival in Sri Lanka (2021), auf dem International Film Festival Rotterdam (2020), dem AV Festival in Newcastle (2016, 2018), im Beirut Art Center (2018), der Contour Biennale in Mechelen (2017), dem Rubin Museum in New York (2019) sowie in der Tate Modern in London (2013) gezeigt. Aktuell ist How Love Moves: Prelude im Martin Gropius Bau in Berlin zu sehen, wo Pallavi Paul in diesem Jahr „artist in residence“ ist.

Filmvorstellung mit anschließendem Künstlerinnengespräch
Moderation: Julia Schleis (Kuratorin, Fridericianum)
Eintritt frei
Sprache: Englisch