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Rundgang: Von technologischen Komponenten, Leiterplatten und Maschinen – Dialogische Einblicke in Ulla Wiggens frühes Schaffen

Samstag, 4.5.2024, 16 – 17.30 Uhr

Die schwedische Künstlerin Ulla Wiggen ist Pionierin einer Bewegung, die die digitale Revolution vorhersah. Mitte der 1960er Jahre schuf sie kleine Gouachen auf Gaze, die das Innenleben eines elektronischen Verstärkers zeigen. Später entstanden auch größere Gemälde mit Schaltkreisen, die auf den ersten Blick funktional erscheinen, bei näherer Betrachtung jedoch ihre Fiktionalität preisgeben. Über einen Zeitraum von sechs Jahren entstanden 30 Werke, die bis heute einen wichtigen Meilenstein in Wiggens Karriere darstellen.

Der dialogische Rundgang mit Louise Knafla (Kunstwissenschaftlerin und Kunstvermittlerin) und Claire Zimmermann (Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am documenta Institut) widmet sich einer Auswahl dieser frühen Werke, die in der Ausstellung OUTSIDE / INSIDE zu sehen sind. Er bietet Gelegenheit, Ulla Wiggens Praxis innerhalb der kunsthistorischen und cyberfeministischen Strömungen der 1960er und 1970er Jahre und einer Ästhetik des Digitalen vertieft zu verstehen. Nach einem kurzen Eintauchen in Ulla Wiggens Biografie und wichtige Stationen ihrer Karriere werden mögliche Lesarten und Kontextualisierungen von Wiggens frühen Werkgruppen umkreist und gemeinsam diskutiert.

Claire Valérie Zimmermann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Kunst und Wissen an der Universität Kassel sowie am documenta Institut. Sie forscht zu Formfragen in der Gegenwartskunst, wobei sie einen materialistischen Ansatz verfolgt. Ihr besonderes Interesse gilt dabei den digitalen Bedingungen zeitgenössischer Kunstproduktion einerseits und deren Verstrickung in finanzkapitalistische Mechanismen andererseits.

Louise Knafla studierte Kommunikations- und Medienwissenschaften an der Universität Bremen und Kunstwissenschaft an der Kunsthochschule Kassel. Sie arbeitet seit mehreren Jahren in der Kunstvermittlung, unter anderem bei der documenta und im Fridericianum, und war seit 2021 Teil des organisatorischen und kuratorischen Teams des Ausstellungsraums Warte für Kunst e.V. in Kassel. Ihr besonderes Interesse gilt Diskursen um die Ästhetik und Genese sowie zeitgenössischen Erscheinungsformen von Medienkunst.

Für Erwachsene. Die Teilnahme ist kostenfrei.