Donnerstag, 30.1.2020, 19 – 20 Uhr
Künstlerin Jeanette Mundt und Kuratorin Leonie Radine (Museum Ludwig) im Gespräch über Mundts Werk, Lana Del Rey und die Gewalt der Ultraschönheit
Die Sängerin und Kunstfigur Lana Del Rey ist bekannt für ihre nostalgischen Rückgriffe auf die amerikanische Kulturgeschichte. In ihren Songs und Videos arbeitet sie sich an den Komplexen und Träumen Amerikas und der popkulturellen Konstruktion von Weiblichkeit ab. Brillant getarnt im Zitatwald und durch schmeichelnde Oberflächen der Künstlichkeit hält sie uns in ihrer bittersüßen Melancholie, in der man sich nur allzu gern verlieren möchte, doch immer wieder den Spiegel vor – und wenn dieser in Stücke zu zerfallen droht, kann das auch wehtun. Was all dies mit der künstlerischen Praxis von Jeanette Mundt zu tun haben könnte, werden die beiden Gesprächspartnerinnen anhand ausgewählter Arbeiten, Werkserien und Kollaborationen diskutieren.
Die Künstlerin Jeanette Mundt, deren Werk sowohl Gemälde als auch Zeichnungen, Videos, Poesie und Installationen umfasst, wurde 1982 in Princeton, New Jersey, geboren, wuchs in Zürich auf und lebt heute in New York. Ihre Arbeiten waren zuletzt unter anderem auf der Whitney Biennial 2019 in New York, in Einzelausstellungen bei Overduin & Co. in Los Angeles, bei Société in Berlin, bei Bridget Donahue in New York, bei Gavin Brown’s Enterprise in New York zusammen mit Werken von Ned Vena oder in Gruppenausstellungen in der Lisson Gallery in New York, der Galerie Neu in Berlin oder bei Greene Naftali und Matthew Marks in New York zu sehen.
Leonie Radine ist seit 2015 am Museum Ludwig in Köln, wo sie unter anderem in der Reihe Hier und Jetzt die beiden Gruppenausstellungen Transcorporealities und Hausbesuch kuratiert und gemeinsam mit Direktor und Kurator Yilmaz Dziewior an Überblicksausstellungen von Wade Guyton (läuft aktuell bis 1. März 2020) und Haegue Yang gearbeitet hat. Ferner war sie an Einzelausstellungen von Trisha Donnelly, Heimo Zobernig, Joan Mitchell und Danh Võ oder an der Jubiläumsausstellung Wir nennen es Ludwig beteiligt. Zuvor arbeitete sie unter anderem als kuratorische Assistentin von Susanne Pfeffer am KW Institute for Contemporary Art in Berlin. Sie studierte Kunstgeschichte in Marburg und Berlin.